Mircea Barnaure: Europa und die Wölfe |
Von vielen verehrter Herr Klaus Kleber!
Allabendlich beliebt
Ihnen vom hohen Ross Ihrer Schein-Objektivität Ihren
eigentlich-Kollegen Jan Böhmermann mit apodiktischen Urteilen zu
belegen: der famose J.B., der ein fremdes Staatsoberhaupt
unsachlich herabwürdigt und schmäht, mit einer beispiellosen
Anhäufung von Beschimpfungen eine Staatsaffaire entfacht, die
Grenzen des Erlaubten weit über- und des guten Geschmacks weit
unterschreitet …
Ihren
Dienstherren mag das gefallen. Mir nicht. Daher erlaube ich mir, Sie
an die Vorgeschichte dieser Staatsaffaire
zu erinnern. An ihrem Anfang stand (Sie erinnern sich doch?) – der
böse Wolf Erdogan und sein menschenverachtendes, totalitäres
Gehabe. Dagegen erhob sich irgendwann in deutschen Landen ein
Liedchen: Erdowie, Erdowo, Erdogan. Der böse Wolf tobte – wohl
auch vor dem deutschen Botschafter. Daraufhin (ja: erst daraufhin!)
entschied sich Ihr eigentlich-Kollege Böhmermann ihn darüber
aufzuklären, dass Deutschland nicht sein Revier ist. Er wollte ihn
beleidigen? Nicht wirklich. Eher: Ihm eine bissige Lektion in Sachen
Freiheit erteilen. (Freilich: Reißt man das Schmähgedicht
aus dem Kontext, kann man das nur schwer erkennen. Aber man lernt
doch in der Schule, dass diese Methode absolut unzulässig ist, oder
nicht?)
Das
ging schief. Auch Dank Ihrer und Ihresgleichen Mithilfe ging es
schief. Wenn Feigheit eine Tugend wäre, gebührte Ihnen wohl ein
Preis. Das sei Ihnen aber gesagt: Sensibelchen, wie Erdogan und
Putin, die sich von Satiriker-Worten so leicht verletzt fühlen (an
sich ein krasser Primitivismus!), bedrohen Europa mit ihren TATEN.
Vor ihnen klein beizugeben ist gefährlich. Wehret den
Anfängen – sagt Ihnen das
noch etwas? Die
Freiheit des Wortes, der Kunst überhaupt, steht für mich unter
keinen Umständen zur Disposition. Ich will nicht in einer
orientalischen Despotie leben. Und, was das betrifft, weiß ich,
wovon ich spreche.
Mit
dem gebührenden Respekt,
Ioana
Orleanu
"Wes Brot ich fress des Lied ich sing", so lautet nicht nur des Herrn Klaus Klebers Lebensmotto. Mit solchen Leuten ist nun mal kein funktionierender demokratischer Staat zu machen! Leider gibt es von dieser Spezies viel zu viele. Dem entsprechend ist auch der Zustand unseres Staates. Mein Vorrat an Bedauern ist allerdings längst erschöpft und langsam ertappe ich mich immer häufiger dabei beim Empfinden von Schadenfreude! Irgendwie muss man ja den Frust verarbeiten und so viel Zeit dafür bleibt mir da nicht mehr!
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