Sonntag, 27. März 2016

VIPERE … / OTTERN ...



Mircea Barnaure: Trei grații...

viperele mitomane
dacă nu le tragi bastoane
pe spinările în „v“
sar să-ți muște nu știu ce

vipere obscurantiste
reci solzoase autiste
chiar de tu le dai dulceață
îți scuipă venin în față

viperele rătăcite
prin vieți terne și tâmpite
ca să nu moară de chin
extrag din frustrări venin

vipere extravagante
ce cu-ncolăciri savante
vor să pară ce nu sânt
au cu moartea legământ

viperele insipide
ce cu zâmbete perfide
te îmbie să rămâi
și te mușcă de călcâi

vipere ultra-mioape
vor și pot te îngroape
dacă cuprins de delir
nu le trăznești tu la mir

da și ele-nscris în vânt
drept de viaț-au pe pământ
ca și cei a căror urmă
ele fără gând o curmă

// auch im winde steht geschrieben
   ottern lebensrecht der lieben
   wie auch das der leut' die sie
   killen sans mélancolie

                          Mircea Barnaure / Ioana Orleanu

Freitag, 25. März 2016

GEGEN DAS VERDRÄNGEN


Rodica Drasal / Mircea Barnaure: Rote Vergangenheit...


Das Doppelleben war ein unumstößliches Faktum
unserer Zeit und niemand konnte es umgehen.
Nadeschda Mandelstam

Das Nachhinein pflegt freilich alles rosarot zu färben. Gerührt beugt man sich über die alte Zeit, über die innige Verbundenheit, wie liebte man einander, wie half man sich doch ständig: einer für alle, alle für einen!
Doch in Wahrheit war die Verbundenheit ziemlich lose, schon damals war sich jeder selbst der Nächste, die Liebe war stark konkurrenzgefärbt und die Zeiten, sie waren wirklich nicht dafür geschaffen, Verbundenheit und Hilfsbereitschaft zu begünstigen. Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, dass wir uns geweigert hätten, das zu tun, was man von uns verlangte. Wenn wir am Sonntagmorgen, um zehn Uhr, die Straßen fegen sollten, so fegten wir die Straßen, wenn wir Lobeshymnen auf die Partei singen sollten, so sangen wir Lobeshymnen, wenn wir fähnchenschwenkend marschieren sollten, so marschierten wir brav mit, und hätte man von uns verlangt, dass wir uns gegenseitig aushorchen, verraten, beschuldigen – ich bin mir ziemlich sicher, wir hätten es getan. Das Neinsagen war bei uns nicht vorgesehen.
Nur ein einziges Mal, ein allereinziges, haben wir es probiert. Die Schule hatte ein Soll an Zeitungsabonnements zu erfüllen. Also befahl man uns zu abonnieren. Keiner war aber an jenem Mist interessiert, instinktiv lehnten wir ab. Ich sehe noch unsere Klassenlehrerin, puterrot, ihren Ohren nicht trauend, höre unsere Stimmen: Aber wir wollen das nicht, wenn wir das nicht wollen!, spüre noch den elektrisierenden Trotz in meinen Adern: wir wehren uns, wir lehnen ab, eine köstliche Wut, die sich da entfesselte, eine Verbrüderung, die mehr verfolgte, als Freizeit so angenehm wie möglich zu organisieren. Endlich! Es dauerte ganze fünf Minuten. Die Klassenlehrerin erklärte uns für verrückt: Seid gewiss, das wird Folgen haben. Sie setzte selbst fest, wer was zu abonnieren hatte. Und keiner murrte mehr.

                                                                                                 Auszug aus LIMESLAND

Donnerstag, 17. März 2016

DAKER-NACHFOLGER ...



Mircea Barnaure: Lo spilungone nel negozio di porcellana




daker-nachfolger 
haben ein schlechtes händchen
bei der wahl
von präsidentchen
die waren alle
sagen wir's offen
menschlich gesehen
nun – katastrophen
der letzte
Jo
ist
mit verlaub
verirrt und taub

unsere botschaft
an seine hochschaft
klingt so:
àdio mă

p.s.
doch wenn man uns
nicht hat verstanden bene
sagen wir's klarer:
macht euren dreck
alleene!

                      Mircea Barnaure / Ioana Orleanu


Freitag, 11. März 2016

UMSONST …



Mircea BARNAURE: Hommage à Baldung Grien

umsonst versuchte kunst euch zu befreien
von rabenschwarzen pechgesalbten haien

es war ihr scheitern es war euer
ihr zahlt mit eurem leben teuer

wenn sie wird scheitern weiterhin –
von mir ein gruß von Baldung Grien

                                              Mircea Barnaure